Die Donauquelle IN DONAUESCHINGEN- Quelle EUROPAS
Geburtsort der Jungen Donau
Die weltbekannte Donauquelle, das Herzstück der Stadt Donaueschingen am Ursprung der Donau, ist das Ausflugsziel für Besucher aus nah und fern und ein Muss für jeden Donauliebhaber. Die Quelle befindet sich in Donaueschingen im Schlosspark zwischen Stadtkirche Sankt Johann und dem Fürstlich Fürstenbergischen Schloss. Was hier aus der Erde sprudelt ist Regenwasser aus dem Schwarzwald, das in der Erde versickert, unterirdisch bis zum Schwarzwaldrand fließt und in Donaueschingen als Quelle der Donau wieder ans Tageslicht kommt.
Wie Perlen steigen kleine Wasserbläschen im Quelltopf empor – ein faszinierendes Schauspiel, das zum Zauber dieses malerischen Ortes in Donaueschingen beiträgt. Über der Donauquelle wacht die „Mutter Baar“ in einer 1896 durch Adolf Heer geschaffenen Skulpturengruppe. Sie weist ihrer Tochter, der Jungen Donau, den Weg in Richtung Osten.
Die Donauquelle ist eine von mehreren Karstaufstoßquellen im umliegenden Schlosspark. Das hier entsprungene Quellwasser nimmt als Donaubach unterirdisch seinen Lauf durch den Schlosspark und fließt in 100 Meter Entfernung beim Donautempel in die Brigach. Von hier macht sich die Donau auf ihre lange Reise bis zum Schwarzen Meer.
Ursprung des europäischen Donauraums
Die Donau ist der zweitlängste Fluss Europas und durchfließt auf ihrer über 2.800 Kilometer langen Reise von West nach Ost ganze zehn Länder – so viele wie kein anderer Fluss auf der Erde. So verbindet die Donau Menschen unterschiedlichen kulturellen Hintergrunds, mit verschiedenen Sprachen, Bräuchen und Traditionen. Als europäische Lebensader prägt sie seit der Antike das Leben der Menschen, die sich an ihren Ufern niederließen. Zwischen Schwarzwald und Schwarzem Meer knüpft die Donau ein Band, das die Menschen zusammenbringt und immer wieder auch zur Suche nach dem Ursprung inspiriert. Noch heute ist der Besuch der Donauquelle in Donaueschingen für viele Besucher aus den Donauanrainern ein bewegender Moment, der mit vielen Emotionen verbunden ist.
Ein alter Brauch ist es, eine Münze über die Schulter hinweg in den Quelltopf zu werfen. Wünsche sollen hierdurch in Erfüllung gehen und zugleich bewirken, dass man eines Tages nach Donaueschingen zurückkehren werde. Wenige hundert Meter entfernt, am Rande des Schlossparks, befindet sich der Zusammenfluss von Brigach und Breg. Von der Innenstadt aus ist dieser mit einem gemütlichen Spaziergang entlang der Brigach und vorbei am Fürstlich Fürstenbergischen Schloss erreichbar. Wie schon der alte Merkspruch „Brigach und Breg bringen die Donau zu Weg“ andeutet, ist die Donau von hier ab als Fluss wahrnehmbar.
Neben der Donauquelle im Herzen Donaueschingens ist der Zusammenfluss von Brigach und Breg der wohl markanteste Punkt am Beginn der Jungen Donau. An diesem besonderen Ort am Rande des Donaueschinger Schlossparks wurde jüngst eines der größten Renaturierungsprojekte Baden-Württembergs abgeschlossen: Der Donauursprung wurde naturnah gestaltet und ökologisch wie auch landschaftlich erheblich aufgewertet. Zahlreiche Tierarten haben sich bereits jetzt in diesem Naturparadies niedergelassen.
Die Geschichte ist Namensgeberin
Die historische Bedeutung der Donauquelle in Donaueschingen wird an zahlreichen Quellen ersichtlich, die bis in die römische Antike zurückreichen. Das älteste Zeugnis verweist auf das Jahr 15 vor Christus, als der römische Feldherr und spätere Kaiser Tiberius vom Bodensee gen Norden ritt und dort „nach einer Tagesreise die Quellen der Donau“ fand. Auch in zahlreichen mittelalterlichen Chroniken und Karten finden sich Hinweise auf die Donauquelle in Donaueschingen. In der 1544 veröffentlichten Cosmographia des Sebastian Münster wird die Donauquelle kartographisch präzise verortet. Zu jener Zeit ist die Ortsbezeichnung Donaueschingen für das 889 erstmals urkundlich erwähnte „Eschingen“ bereits geläufig.
Die Darstellung der Quelle weicht jedoch von der heutigen, runden Einfassung ab. Tatsächlich war sie jahrhundertelang lediglich durch eine einfach viereckige Ummauerung gefasst. Der entspringende Donaubach floss in freiem Lauf am Fürstlichen Schloss vorbei und vereinigte sich weiter östlich mit den Flüssen Brigach und Breg. Erst im 19. Jahrhundert änderte sich das Erscheinungsbild der Donauquelle grundlegend. An die Stelle der viereckigen Ummauerung trat ein rundes geschmiedetes Eisengitter. Der Donaubach wurde unterirdisch kanalisiert und auf kürzestem Weg zur Brigach geführt. Der Ursprung der Donau in Donaueschingen war fortan kaum noch als solcher wahrnehmbar.
Um dem abzuhelfen und der Donauquelle wieder das ihr zustehende Gewicht zu verleihen, ließ Fürst Karl Egon III. im Jahre 1875 eine wesentlich aufwändigere Fassung errichten. Die damalige Baumaßnahme war technisch sehr anspruchsvoll, musste doch mit zwei mächtigen Pumpen der Wasserstand künstlich abgesenkt werden. Von 2013 bis 2015 wurde die Donauquelle samt des umliegenden Residenzbereichs einer umfassenden Sanierung unterzogen und erstrahlt seither in neuem Glanz. Die Einfassung sowie die Figurengruppe wurden aufwändig restauriert, die Kirchmauer verstärkt und die Quelle durch eine breitere Treppe und einen Aufzug auch barrierefrei zugänglich gemacht.
(Quelle: https://www.donaueschingen.de/donauquelle)
Entfernung vom Casparidyll: 75 km