Im Wackelwald bei Bad Buchau kann man Moorgeschichte durch Hüpfen hautnah erleben

Bei Bad Buchau, in der Nähe des Federsees liegt der Wackelwald. Dort haben Besucher die Möglichkeit, Dank vielfältiger Stege, Aussichtspunkte und Lehrpfade, faszinierende Moorlebensräume und ihre teilweise sehr seltenen Bewohner hautnah zu erleben.

Bad Buchauer Wackelwald - Foto: NABU/Thomas Zigann

Bad Buchauer Wackelwald – Foto: NABU/Thomas Zigann

Am Ortsrand von Bad Buchau liegt der Wackelwald, nur wenige Schritte entfernt vom bekannten Federseesteg. Mit seinem vom NABU-Zentrum Federsee konzipierten Erlebnispfad ist der Wackelwald Teil eines durchdachten Erschließungskonzepts der Stadt Bad Buchau und des Naturschutzes. Vielfältige Stege, Aussichtspunkte, Lehrpfade und die NABU-Führungen ermöglichen es Gästen, die faszinierenden Moorlebensräume zu erkunden und dabei trotzdem den vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten ausreichend geschützte Rückzugsträume zu lassen. Nicht umsonst ist das größte Moor Südwestdeutschlands Europa-Vogelreservat.

„Bäume wackeln zu lassen, das hört sich zunächst einmal wie eine etwas übertriebene Formulierung eines Marketing-Experten an. Doch schon nach wenigen Schritten merkt man: der Boden vibriert tatsächlich, schon beim Gehen. Und Federn in den Knien bringt sogar die umliegenden Bäume zum Wackeln“ sagt Dr. Katrin Fritzsch, die für den NABU das Naturschutzzentrum Federsee leitet. Dieses besondere Phänomen ist typisch für Moore, die wie das Federseemoor aus der Verlandung eines eiszeitlichen Schmelzwasserstausees entstanden sind. „Allerdings sind nur wenige Moore so gut erlebbar wie das Federseemoor. Das Team des NABU-Naturschutzzentrums Federsee hat im Auftrag der Stadt Bad Buchau den Wackelwald mit einem Naturerlebnispfad so erschlossen, dass Besucherinnen und Besucher an den Mitmach-Stationen aktiv den Lebensraum Moorwald kennenlernen können, ohne ihn zu beeinträchtigen“ so die Naturschützerin.

 

Bäume ertasten auf dem Naturerlebnispfad im Wackelwald. - Foto: NABU/Thomas Zigann

Bäume ertasten auf dem Naturerlebnispfad im Wackelwald. – Foto: NABU/Thomas Zigann

Auf einer Länge von rund 1,5 km führt der Wackelwald-Pfad ab dem Federsee-Parkplatz durch den Wackelwald und seine Umgebung. 8 Stationen laden Gäste dazu ein, aktiv zu werden und den Wald und das Moor mit allen Sinnen zu erkunden. Bänke und Liegen stehen bereit, um entspannt den Stimmen des Waldes zu lauschen. Ein Aussichtsturm und eine Aussichtskanzel ermöglichen einen Blick auf die Streuwiesen, auf denen häufig Rehe äsen. Tafeln informieren, wie das Federseemoor entstanden ist, was unter den Füßen ist und welche Tiere im Wald leben. Der Weg ist für Familien mit Buggys geeignet.

In Ergänzung zum Wackelwald-Pfad hält das NABU-Zentrum Federsee Naturerkundungs-Rucksäcke bereit, die Familien während der Öffnungszeiten der Ausstellung ausleihen können. Komplett gepackt enthalten die Rucksäcke Materialien, mit denen Eltern, Großeltern und Sprösslinge sofort auf Wackelwald-Tour gehen können – ohne lange Vorbereitung. Wer sich lieber einer geführten Tour anschließen möchte, findet im vielfältigen Veranstaltungsprogramm des Naturschutzzentrums öffentliche und buchbare Angebote für jedes Alter – auch in den Wackelwald. Zu jeder Jahreszeit lohnt sich ein Besuch am Federsee.

Fritzsch: „Am Federsee gehen Naturerlebnis und Tourismus dank eines vernünftigen Erschließungskonzepts Hand in Hand. In Sichtweite der Wege und Stege kann man Braunkehlchen auf Mädesüßstauden entdecken, beim Gang über den Federseesteg schimpfenden Rohrspatzen lauschen und Rohrweihenmännchen dabei beobachten, wie sie mit Atem beraubenden Flugmanövern versuchen, Weibchen zu beeindrucken. Sogar Orchideen sind von den Wegen aus zu sehen – beispielsweise vom Rundsteg im Banngebiet Staudacher aus.“

(Quelle: https://baden-wuerttemberg.nabu.de/umwelt-und-leben/natur-erleben/ausflugstipps/15578.html)

 
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